Jeder Tag ein Frauentag!
Internationaler Frauentag als Aktionstag für wirkliche Gleichberechtigung aller Frauen!
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (Artikel 3 Abs. 2 Grundgesetz)
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948, Vereinte Nationen, New York)
Demnach müsste es diesen Tag des GeDenkens, der Aufforderung, des Mutmachens, … und auch des Dankes an die Frauen für deren umfängliche Leistungen, überhaupt nicht geben.
ABER: Haben wir diese Gleichheit denn überhaupt?
Tatsächlich gibt es einen Graben zwischen den Geschlechtern.
Nach dem Global Gender Gap Report, der jährlich vom World Economic Forum (WEF) durchgeführt wird, ist der globale sogenannte Gender Gap (Lücke der Geschlechter) derzeit um 68 Prozent geschlossen – bei 100 Prozent wäre eine Gleichstellung erreicht. Bleibt die Welt bei den aktuellen Bemühungen um eine Gleichstellung der Geschlechter, wird es 132 Jahre dauern, bis diese vollständig erreicht ist. So der Schluss dieses Reports.
UNO-Generalsekretär António Guterres befürchtet sogar, dieses Bestreben könnte noch über 300 Jahre andauern. Guterres warnte kurz vor dem Weltfrauentag, die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern rücke «derzeit in immer weitere Ferne. Frauenrechte würden auf der ganzen Welt «geschmäht, bedroht und verletzt».
Auch autoritäre Tendenzen – Stichwort Afghanistan oder Iran – sowie Konflikte schaden der globalen Gleichstellung; die Müttersterblichkeit nimmt wieder zu und Frauen werden erneut von Bildung ferngehalten. Guterres sagt: «Von der Ukraine bis zum Sahel sind Frauen und Mädchen durch Krisen und Konflikte zuerst und am schlimmsten betroffen.»
Am heutigen 8. März soll auf Umstände wie diese hingewiesen werden – aber nicht nur.
Auch hier in Deutschland kann von wirklicher sozialer Gleichheit zwischen den Geschlechtern keine Rede sein.
Deshalb gilt es diesen Tag zu begehen, um
- Aufklärung und Bewusstseinsbildung für die Gleichstellung von Frauen zu betreiben,
- zu positiven Veränderungen aufzurufen, die Frauen voranbringen sollen,
- gleiche Bezahlung gleichwertiger Arbeit und eine gerechtere Entlohnung für frauenspezifische Berufe umzusetzen,
- die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesellschaftlich und persönlich zu realisieren,
- eine Geschlechtergerechtigkeit in politischen Gremien herbeizuführen
u.v.m. …
Und schließlich gilt es auch Danke zu sagen, für die besonderen Leistungen von Frauen in der Familie, der Gesellschaft und diese Errungenschaften zu würdigen.
Aber, wenn wir ehrlich sind, reicht es eigentlich nicht, einmal im Jahr daran zu erinnern, dass Frauen mit den Männern gleichgestellt sein sollten. Gleichstellung muss tagtäglich umgesetzt und gelebt werden.
Deshalb muss jeder Tag ein Frauentag sein!
Beitragsbild: Foto vom Plakat des „Aktionsbündnis 8. März Stuttgart“ zur Demonstration am 8. März
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