Menschen für kommunales Ehrenamt begeistern

Workshop der Freien Wähler im Blick auf die Kommunalwahlen 2024 

Die Mitgestaltung des Lebensumfeldes vor Ort gehört zu den interessantesten Möglichkeiten, die das kommunale Ehrenamt in einem Gemeinderat, Ortschaftsrat oder im Kreistag bietet. Wie kann eine Kandidatur für ein solches Amt interessierten Personen angeboten werden, wie können Menschen jeglichen Alters dafür begeistert werden und wie ist eine Mitwirkung möglich?

Diesen Fragen widmeten sich die Freien Wähler aus dem Neckar Odenwald Kreis bei einem Workshop im Hällele in Heidersbach. Kreisvorsitzender Bruno Herberich begrüßte dabei aktive Mandatsträger aus Gemeinderäten und dem Kreistag, darunter auch den Vorsitzenden der Freien Wähler Kreistagsfraktion Martin Diblik, sowie zahlreiche Interessierte. Sein Dank galt vorab Ortsvorsteher Werner Gellner und Pius Hemberger vom Förderverein des Hällele für die Gastfreundschaft.

Als rein kommunale Wählervereinigung bieten die Freien Wähler die Möglichkeit für ein politisches Engagement auf örtlicher Ebene, ohne Anbindung an eine Partei. Denn, so der Kreisvorsitzende, für die Entscheidung über eine Kindertagesstätte oder eine Schule, ein Baugebiet oder eine Straße oder der Gestaltung sonstiger zahlreicher kommunaler Dienstleistungen komme es nicht auf die parteipolitisch ideologische Einstellung an, sondern auf das, was für die Allgemeinheit, also für die Menschen vor Ort, das Richtige sei.

In den Themenbereichen

  • Ansprache von Kandidatinnen/Kandidaten,
  • Organisation von Wahlwerbeaktivitäten und
  • Social Media

wurden von den Teilnehmenden Ideen ausgetauscht und Vorschläge in Kleingruppen erarbeitet. Die jeweiligen Anregungen wurden anschließend von Silke Ziegler (Mosbach), Peter Bauer (Buchen) und Tobias  Martin (Limbach) präsentiert und insgesamt rege diskutiert.

Über aktuelle, ortsbezogene Themen sollte Interesse geweckt und so auch neue Wählergruppen jeglichen Alters angesprochen werden. Dabei sei insbesondere eine stärkere Beteiligung von Frauen erwünscht – was gleichzeitig jedoch einer Unterstützung bei deren vielfältigen Verpflichtungen bedürfe, so der gemeinsame Tenor.

Inwieweit die seitherige Wahlwerbung mit Prospekten und Gaststättenterminen noch zeitgemäß ist, wurde hinterfragt. Persönliche Präsenz, sich den Themen widmen und für die Menschen vor Ort ansprechbar sein, seien weiterhin der Schlüssel für eine erfolgreiche Kommunalpolitik. Wie man der mittlerweile verstärkten Nutzung von Social Media in sachlicher Art und Weise Rechnung tragen kann, wurde ebenfalls lebhaft diskutiert. Über die bestehenden Internetseiten des Freie Wähler Kreisverbands und der jeweiligen Ortsvereine sowie Facebook und Instagram werde man dem Informations- und Kommunikationsbedürfnis auch weiterhin nachkommen. Hierfür wurden auch weitere interessanten Formen der Präsentation in diesen Medien angesprochen. Allerdings sollten nicht alle möglichen Kanäle, die der Markt bietet, um jeden Preis „bespielt“ werden.

Kreisvorsitzender Herberich verwies zur Fortbildung in diesem Zusammenhang auf das umfangreiche Seminarangebot des Bildungswerk für Kommunalpolitik Baden-Württemberg. Im Herbst wird der Kreisverband weiterhin eine Veranstaltung zur internen Organisation der Kommunalwahlen anbieten.

Abschließend wurde noch auf das Thema „Unechte Teilortswahl“ eingegangen. Um Ortsteilen eine feste Anzahl von Gemeinderatssitzen zu gewährleisten, war dies im Rahmen der Kommunalreform in den siebziger Jahren statuiert worden. Inwieweit dieses Erfordernis nun noch bestehe, werde aktuell wieder rege diskutiert. Letztlich sei die politische Notwendigkeit vor Ort entscheidend, was auch die unterschiedliche Handhabung in einzelnen Kreiskommunen zeige. Wichtig ist allerdings, dass eventuell unterschiedliche Entwicklungen der Einwohnerzahlen stetig neu gewichtet und die Anzahl der Sitze dem angepasst werden. Als Alternative könnte sich teilweise eine Stärkung der Kompetenzen der Ortschaftsräte anbieten, um speziellen örtlichen Belangen besonders Rechnung tragen zu können. Patentrezepte gebe es jedenfalls nicht und die Entscheidungskompetenz sollte den Gemeinden belassen werden.

Wen ein Engagement in Sachen Kommunalpolitik interessiert oder wer sich über kommunale Themen austauschen und einbringen will, ist bei den Freien Wählern willkommen. Sowohl der Kreisverband als auch die Freien Wähler vor Ort stehen dafür gerne zur Verfügung. (bh)

 


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